Teekanne – Genuss in Beuteln

6. Jan 2014

Der Bekanntheitsgrad des Markennamens TEEKANNE liegt bei über 90 Prozent. „Wir müssen nur die Neugeborenen über unsere Marke informieren“, sagt Reinhold Schlensok entsprechend selbstbewusst. Der 50-jährige Münsterländer ist seit 2010 Geschäftsführer des 130 Jahre alten Traditionsunternehmens – und hat zusammen mit seinem gesamten TEEKANNE-Team noch viel vor.

Mit den von uns erfundenen Doppelkammerbeuteln haben wir schon vor Jahrzehnten den Tee revolutioniert

Zum Gespräch in seinem Büro bietet der Chef natürlich Tee an: „Klarer Kopf“ und „Spanische Orange“ heißen die aromatischen Mischungen mit Kräutern und Früchten. Längst kommen aus dem Hause TEEKANNE nicht mehr nur Klassiker wie Hagebutte, Minze oder Kamille. Inzwischen besteht die Produktwelt des Unternehmens unter anderem aus einer „Wohl­fühl-Collection“ mit Sorten wie „Innere Ruhe“ oder „Schlank und Fit“ sowie aus „Landlust“ zum Trinken – mit dem Geschmack von „Ingwer & Apfel“ oder „Mirabelle & Birne“. Auch kalter Tee („frio“ genannt) ist für TEEKANNE-Kunden alles andere als kalter Kaffee. „Wir sind zum Innovationsführer im Teemarkt geworden, sagt Reinhold Schlensok. „Die ganz neuen Linien bringen einen großen Teil unseres Umsatzes.“ Ein Geheimnis des Erfolgs: „Wir bieten den Verbrauchern nicht nur ein qualitativ erstklassiges Produkt, sondern gleichzeitig auch Erlebnis- und Stimmungswelten.“ Wahre Tee-Zauberer, die „Nasen, Zungen und Gaumen des Unternehmens“, wie der Geschäftsführer sie nennt, sorgen mit Unterstützung der modernen Technik immer wieder für neue Mischungen. Für deren Bekanntheit sorgt nicht zuletzt Werbepartnerin Steffi Graf.

Die markanten TEEKANNE-Gebäude an der Kevelaerer Straße kennt in der Region so gut wie jedes Kind. „Das Unternehmen hat seit 1954 seinen Sitz in Düsseldorf-Heerdt, an der Grenze zu Neuss. Der Grundstein wurde allerdings in einer ganz anderen Gegend Deutschlands gelegt. Alles begann im Jahre 1882 in einem Laden für Japanwaren und Tee in Dresden. Sechs Jahre später wählten die Eigentümer die Teekanne als Schutzmarke. Im damaligen Königreich Sachsen sah diese deutlich anders aus als heute, und Tee schrieb sich noch mit h hinter dem T. „Wir haben eines der ältesten Markenzeichen überhaupt“, erklärt Geschäftsführer Schlensok. „Die Marke ist bei uns Chefsache.“

Die Zerstörung der Produktions- und Verwaltungsstätten im Zweiten Weltkrieg sowie die anschließende Beschlagnahmung in der Ostzone
zwangen die Unternehmer, sich nach einem
neuen Standort umzusehen. Dank enger Verbindungen zu einer anderen bekannten Kanne – der von Kaiser’s Kaffee in Viersen – kam das Unternehmen 1945 in die Stadt am Niederrhein. Einige Jahre später fand TEEKANNE am linksrheinischen Rand von Düsseldorf den idealen Standort für eine erfolgreiche Zukunft. Anfang der 90er-Jahre erwarb das Unternehmen von der Treuhand die Teehaus GmbH (vormals VEB Kaffee und Tee) in Radebeul bei Dresden. Somit ist die TEEKANNE auch wieder an ihrer Gründungsstätte vertreten. Heute hat die Nummer 7 in der gesamten Tee-Welt rund 1.500 Mitarbeiter sowie Produktionsstätten und Niederlassungen in acht Ländern. 7,5 Milliarden Teebeutel werden jährlich hergestellt. „Mit den von uns erfundenen Doppelkammerbeuteln haben wir schon vor Jahrzehnten den Tee revolutioniert“, sagt Reinhold Schlensok. Durch die zwei Kammern kann das heiße Wasser den Tee besser umspülen, was sich positiv auf das Aroma auswirkt. Mit der TEEPACK Spezialmaschinen GmbH & Co. KG in Meerbusch verfügt die TEEKANNE Gruppe im eigenen Haus über ein gewaltiges Know-how in Sachen Tee-Abfülltechnik.

Die gute, faire und dauerhafte Zusammenarbeit mit den Lieferanten in aller Welt ist den Verantwortlichen ein besonderes Anliegen. „Wir haben langfristige Anbauverträge, unsere Agraringenieure sind immer wieder in den Ursprungsländern unterwegs“, so der Geschäftsführer. Zwei große Herausforderungen für die Zukunft sieht er in einer noch stärkeren Internationalisierung und einer noch besseren Verfügbarkeit der Produkte.

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Kurzinterview mit
Reinhold Schlensok

Was schätzen Sie an den Menschen am Niederrhein besonders?
Reinhold Schlensok: Verlässlichkeit, hier zählt noch der Handschlag.

Wo gehen Sie gerne spazieren?
Reinhold Schlensok: Bei Sonnenuntergang am Rhein.

Haben Sie einen Ausflugstipp für uns?
Reinhold Schlensok: Direkt vor meiner Haustüre, die Kaiserpfalz in Kaiserswerth.

Gibt es ein typisches regionales Gericht, das Sie gerne essen?
Reinhold Schlensok: Rheinisches Schwarzbrot (dick) mit Käse (dünn)

FAKTEN
Mitarbeiter
1.500 weltweit

Teebeutel
7,5 Milliarden Jahresproduktion

Standorte
in acht Ländern mit Produktionsstätten
bzw. Niederlassungen vertreten