Bauunternehmer mit Herz für Sportler

4. Apr 2016

Nicht nur als Bauunternehmer, sondern auch in Fußballerkreisen ist Hermann Tecklenburg sehr bekannt, saß unter anderem im Vorstand von Fortuna Düsseldorf. Als Projektentwickler im Immobilienbereich hat er sich über den Niederrhein hinaus einen Namen gemacht.

Wir bauen teilweise sehr hochwertig, werden aber weiterhin auch solide Reihenhäuser für den kleineren Geldbeutel anbieten.

„Fußball ist unser Leben“ – so sang die deutsche Fußball-Nationalmannschaft anlässlich der WM 1974 im eigenen Land. Sollte Hermann Tecklenburg einmal den Soundtrack seines Lebens zusammenstellen, würde dieses Lied perfekt passen. Denn im Herzen des Niederrheiners schlägt ein Kicker-Herz. In Straelen, seiner Heimat bis heute, hat er selbst Fußball gespielt und sich irgendwann sogar auf die Trainerbank gewagt. Der von ihm verpflichtete Jos Luhukay löste ihn 1998 als Coach ab, nachdem der Niederländer seine Spielerkarriere bei Straelen beendet hatte.

Dann kam die Anfrage aus Uerdingen, ob Tecklenburg nicht beim KFC als Trikotsponsor fungieren wolle. Er wollte. Und so liefen die Spieler eines Zweitligisten mit dem Namen eines mittelständischen Bauunternehmens auf der Brust auf. „Das war schon eine tolle Sache“, sagt der Straelener, der schließlich auch die Präsidentschaft des Traditionsvereins übernahm.

Büro in der Esprit-Arena

Auch auf der anderen Rheinseite wurde man auf den charismatischen Macher aufmerksam. „Der damalige Düsseldorfer Oberbürgermeister Joachim Erwin rief an, um mich in den Vorstand der Fortuna zu holen.“ Welcher Fußballbegeisterte kann da schon widerstehen? Hermann Tecklenburg jedenfalls nicht. Durch sein Engagement bei der Fortuna habe die Firma auch in der Landeshauptstadt einen Namen bekommen. Inzwischen verfügt die GmbH über ein Büro in der Esprit-Arena, das von Juniorchef Philipp Tecklenburg geleitet wird. Damit ist bereits die siebte Generation im Unternehmen tätig.

Die 1878 durch Gerhard Tecklenburg gegründete heutige Tecklenburg GmbH mit über 100 Mitarbeitern gehört zum Kreis der führenden mittelständischen Immobilienunternehmen in Deutschland. Eines ihrer Spezialgebiete: Kindergärten. „Wir sind sicherlich die bekanntesten Kita-Bauer in der Region, vielleicht sogar in ganz NRW“, betont der Chef. Der Boom begann Mitte der 90er-Jahre. Seit dieser Zeit besteht für Eltern ein Rechtsanspruch für einen Kita-Platz ab dem dritten Lebensjahr. Da waren neue Räume für die Kleinen gefragt. Und solche schufen die Experten aus dem Kreis Kleve bis hoch nach Gelsenkirchen. Das Thema ist immer noch aktuell, allein schon wegen des U-3-Bereichs. Erst kürzlich wurde eine Betreuungseinrichtung in Düsseldorf übergeben.

Von Neuss bis Hennef

Doch Tecklenburg kann auch „Wohnen“. Zu den vielen Projekten, die das Unternehmen entwickelt, gebaut und vermarktet hat, gehören auch Denkmalschutz-Immobilien, zum Beispiel der  „Theisenhof“ in Neuss-Holzheim, das „Hotel Westend“ in Bad Neuenahr und das „Kloster Geistingen“ in Hennef. Im Herzen von Tönisvorst-St. Tönis entstehen derzeit Wohnungen unter der Überschrift „Ahl Scholl“. In der Nachbarstadt Kempen zieht das „Haus Campunni“ direkt gegenüber der Burg die Blicke der Altstadt-Besucher auf sich. Als „überragendes Projekt“ bezeichnet Hermann Tecklenburg die „Schokoladenfabrik“ in der Düsseldorfer Friedrichstadt. Mit einem besonders großen Objekt in Münster wird das Unternehmen umsatzmäßig erstmals die 60-Millionen-Euro-Marke knacken. Dabei bleibt der Seniorchef bodenständig. „Wir bauen teilweise sehr hochwertig, werden aber weiterhin auch solide Reihenhäuser für den kleineren Geldbeutel anbieten.“

Ehefrau ist Nationaltrainerin

Dem Fußball ist Hermann Tecklenburg nach wie vor aufs Engste verbunden: Sein Jüngster spielt in der Niederrheinliga im Trikot des FC Mönchengladbach. Und Ehefrau Martina Voss-Tecklenburg, die als Spielerin vier Europameisterschaften gewann, trainiert die Frauen-„Nati“, also das Schweizer Team. Bei der Hochzeit vor sechs Jahren in Straelen  war ein prominenter Trauzeuge dabei: Reiner Calmund.

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Kurzinterview mit
Hermann Tecklenburg

Haben Sie einen Restaurant-Tipp fürs uns?
In meiner Heimatstadt kann ich den „Straelener Hof“ empfehlen.

Ihre Lieblingsspeise aus der Region?
„Pfannkuchen, die esse ich immer jenseits der nahen Grenze.

Können Sie uns Ausflugstipps nennen?
Meine Frau und ich sind begeisterte Radfahrer. Wir fahren besonders gerne an der Niers entlang: über Wachtendonk bis nach Kempen. Auch die Maas ist ein tolles Radel-Revier.

FAKTEN
Gründung
1878

Mitarbeiter
rund 100

Standorte
Straelen und Düsseldorf