Auch in Hamburg und Berlin erfolgreich

15. Jul 2017

Kerstin Abraham und Carsten Liedtke bilden den Vorstand der Stadtwerke Krefeld (SWK).
Sie setzen auf eine bundesweite Präsenz des niederrheinischen Konzerns mit verschiedenen Marken.

Ob jemand in einen unserer Busse oder Straßenbahnen steigt, einen Container bei unserem Tochterunternehmen EGN bestellt oder SWK-Strom geliefert bekommt – unser Ziel ist es, an allen Kundenschnittstellen denselben hohen Service anzubieten

Was hat eine Schnellbuslinie zwischen Bocholt und Münster mit den Stadtwerken Krefeld (SWK) zu tun? Jede Menge! Das niederrheinische Unternehmen betreibt die S 75 im Nordwesten von NRW. Auftraggeber ist der Kreis Borken. „Heute ist man als Versorger nicht mehr auf sein Stammgebiet beschränkt. Man muss sich auch außerhalb betätigen“, sagt Vorstandssprecher Carsten Liedtke, der den SWK-Konzern gemeinsam mit seiner Kollegin Kerstin Abraham führt. Die konsequente Umsetzung dieser Philosophie hat unter anderem dazu geführt, dass die Stadtwerke Krefeld mittlerweile mehr Stromkunden in Hamburg und Berlin haben als in Krefeld und Umgebung. „lekker“ heißt die Strommarke für Kunden außerhalb des näheren Niederrheins. Sitz der 100-Prozent-Tochter ist die Bundeshauptstadt. „Wir brauchen passende Identitäten für den jeweiligen Markt“, erklärt Carsten Liedtke. Der Absender „Krefeld“ würde in Hamburg oder Regensburg nicht mehr funktionieren. Mit dieser erfolgreichen Art des Vorgehens habe man im Energiebereich „fast schon ein Alleinstellungsmerkmal“, so der Vorstandssprecher.

Etwa 2500 Mitarbeiter

An der tiefen Verwurzelung des Unternehmens lassen die Verantwortlichen in der Konzernzentrale an der St. Töniser Straße 124 gleichwohl keinen Zweifel. Schließlich befinden sich die SWK komplett im Besitz der Stadt Krefeld – mit einem Umsatz von rund 1,12 Mrd. Euro und etwa 2500 Mitarbeitern ist sie das größte rein kommunale Stadtwerk in NRW. „In der Region haben wir einen enormen Bekanntheitsgrad“, sagt Kerstin Abraham. Das erklärt sich nicht zuletzt durch ein breit angelegtes Sponsoring für Kultur, Soziales und Sport. Ein besonderes Highlight in jedem Jahr ist das sommerliche SWK Open-Air-Kino, das tausende Besucher auf das Gelände der Krefelder Galopprennbahn zieht. „Wir wollen im Stadtbild präsent sein“, betont Kerstin Abraham. Und: Die SWK seien ein Begleiter für den ganzen Tag – vom warmen Duschwasser am Morgen bis zur brennenden Nachttischlampe am Abend.

Mehrwert für Kunden

Die SWK sind Versorger, Entsorger und Verkehrsunternehmen unter einem Konzern-Dach. „Ob jemand in einen unserer Busse oder Straßenbahnen steigt, einen Container bei unserem Tochterunternehmen EGN bestellt oder SWK-Strom geliefert bekommt – unser Ziel ist es, an allen Kundenschnittstellen denselben hohen Service anzubieten“, sagt Carsten Liedtke. Der dafür nötige Unternehmenstyp lasse sich am ehesten mit dem Begriff „Umsorger“ beschreiben. „Wir müssen den Kunden einen Mehrwert bieten, es läuft nicht alles über den Preis“, so Liedtke. Nach fast 20 Jahren Energiewettbewerb haben es die SWK allein in ihrer Heimatstadt mit 300 bis 400 Konkurrenten zu tun. „Dennoch sind wir weiterhin deutlicher Marktführer bei Strom und Gas und wollen das auch bleiben“, betont Kerstin Abraham.

Partner auf Augenhöhe

Dabei setzt man auf Partnerschaft auf Augenhöhe – vor allem mit den Kommunen. Zuletzt konnten so vier neue Konzessionen am Niederrhein hinzugewonnen werden: zwei in Kranenburg, eine in Wachtendonk und eine in Straelen. „Dadurch haben wir unser Netzgebiet um 30 Prozent ausgeweitet“, erklärt Carsten Liedtke.

Teilen macht glücklich

Kurzinterview mit
Kerstin Abraham und Carsten Liedtke

Haben Sie einen Lieblingsort?
Kerstin Abraham: Der Krefelder Stadtwald – das ist quasi mein verlängerter Garten.
Carsten Liedtke: Da schließe ich mich an. Der Stadtwald ist einfach toll.

Wo gehen Sie gerne essen?
Kerstin Abraham: Bei „Enzo“, der Gastronomie vom HTC Blau-Weiß.
Carsten Liedtke: Im „La Riva“ in Uerdingen.

Was trinken Sie gerne?
Kerstin Abraham: Riesling.
Carsten Liedtke: Shiraz aus Südafrika.

FAKTEN
Stromkunden
ca. 445.000 bundesweit

Gaskunden
ca. 80.000 bundesweit

Fahrgastzahl
39 Mio. im Jahr