Brauerei Königshof – die Region in Flaschen und Fässern

21. Nov 2015

Mit dem Aus der Produktion von Rhenania Alt am Niederrhein schien 2002 auch das Schicksal des traditionsreichen Braustandorts Krefeld besiegelt zu sein.Doch das Ende war der Anfang einer Erfolgsgeschichte: Nur zwei Jahr später ging es an der Obergath unter anderen Vorzeichen weiter.

Wir haben es für einen Kunden im Nachbarland sogar geschafft, ein typisch niederländisches Bier zu produzieren

Es ist kein Zufall, dass die Geschäftsleitung Vergleiche aus dem Sport heranzieht. „Wir kennen uns aus dem Handball und sehen unser Team als Mannschaft“, sagt Frank Tichelkamp, bei der Brauerei Königshof verantwortlich für Vertrieb und Marketing. Genau wie Geschäftsführer Robert Ditz hat er früher in den obersten Handball-Ligen gespielt. Der Wettbewerb vor dem Tor hat eine Verbindung geschaffen, die bis heute hält und auch in wirtschaftlicher Hinsicht Erfolg hat. Mit ihrem Ersten Braumeister Georg Schroers sowie Spezialisten für Logistik und Außendienst führen Robert Ditz und Frank Tichelkamp ein Unternehmen, das eine der interessantesten Marken der vergangenen Jahre geschaffen hat: Bier unter dem Krefelder Stadtteilnamen Königshof.

Im Jahr 2007 kam das Original Königshofer im weißen 11er-Kasten – auch hier wieder der Bezug zum Sport – in den Fachhandel. Die ausgeprägt milden Varianten von Alt und Pils fanden schnell Liebhaber in der Region und werden auch von Frauen geschätzt. Die Sorten der Brauerei Königshof Biere, neben den Klassikern auch Weizen und Radler, sind seit 2008 vor allem aufgrund ihres guten Preis-Leistungs-Verhältnisses erfolgreich. „Unsere Philosophie heißt ,Krefelder für Krefelder’“, sagt der gebürtige Krefelder Frank Tichelkamp. „Hier liegt unser Schwerpunkt, denn Bier braucht Heimat.“ Oder anders formuliert: „Wichtig ist die glaubwürdige Lokalität.“ Deswegen zeigen sämtliche Etiketten auch die Brauerei an der Krefelder Obergath. Das kommt nicht nur in der Samt- und Seidenstadt selbst gut an. „Wir werden auch am Niederrhein gerne getrunken und bemerken eine immer stärkere Nachfrage nach unseren Kästen und Fässern aus dem Rhein-Kreis Neuss“, erzählt der Krefelder Robert Ditz.

Die Königshofer sind in der glücklichen Position, dass sie sich über Konkurrenz und Marktanteile nicht die Köpfe zerbrechen müssen. Denn 80 Prozent ihres Geschäfts machen Dienstleistungen aus. Damit sind sie vor zwölf Jahren gestartet, nachdem ein mutiger Investor nach dem Rhenania-Aus in Krefeld die Brau-stätte übernommen hatte. In der Niederrhein-Metropole lassen viele namhafte Unternehmen aus ganz Deutschland ihr Bier herstellen. Die Logistik stimmt: Ein Lkw steht maximal 45 Minuten zur Beladung, das ist ein Spitzenwert in der Branche. Und durch die günstige Lage erreichen die Produkte schnell ihre Bestimmungsorte im Kölsch-, Weizen-, Pils- oder Altbierland. Dank modernster Technik kann die Brauerei fünf verschiedene Hefen fahren und jede gewünschte Art des Wassers zur Verfügung stellen. „Wir haben es für einen Kunden im Nachbarland sogar geschafft, ein typisch niederländisches Bier zu produzieren“, sagt Frank Tichelkamp, der schon seit 30 Jahren in diesem Geschäft ist. „Dabei war es wichtig, dass es zwar keine Schaumkrone gibt, aber im leeren Glas trotzdem Schaum zurückbleibt.“

Wer schon immer von einem eigenen Bier geträumt hat, kann es bei der Brauerei Königshof wahr werden lassen. „Wir entwickeln auf Wunsch gerne individuelle Biere mit dem Kunden“, sagt Robert Ditz. Damit es sich für beide Seiten lohnt, liegt die Mindestmenge allerdings bei etwa 5.000 Hektolitern, das sind rund 2.500 Badewannen voll.

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Kurzinterview mit
Robert Ditz und Frank Tichelkamp

Wo sind Ihre Liebslingsorte am Niederrhein?
Robert Ditz: Ich liebe den Biergarten im Krefelder Stadtwald.
Frank Tichelkamp: Ich radele gerne zur Rheinfähre nach Langst-Kierst

Haben Sie einen Lieblingsort in der Region?
Robert Ditz: Unter anderem der „Dachsbau“ in meiner Heimatstadt Krefeld, auch „Haus der Biere“ genannt.
Frank Tichelkamp: Da schließe ich mich gerne an.

FAKTEN

Mitarbeiter
56 in Festanstellung

Abfüllung
50.000 Flaschen pro Stunde

DLG-Auszeichnungen 2015
zwei Goldmedaillen